Ironman Frankfurt 2013

Im letzten Jahr habe ich mit das „best good old race“, die Challenge Roth als meine erste Langdistanz ausgesucht, ganz bewusst wollte ich mich nicht unter Druck setzten und nicht in einem Rennen starten wo eine Qualifikation für Hawaii möglich ist.  Einmal wollte ich eine Langdistanz machen, und dann halt eben Roth, diesen Traum habe ich schon so lange geträumt, auch wenn ich ihn zwischendurch vergessen hatte.

Infiziert vom Virus Langdistanz habe ich mir für dieses Jahr als Ziel die Hawaii-Qualifikation gesetzt und hierfür habe ich mir das 2. große deutsche Rennen, den Ironman in Frankfurt ausgesucht.

Um mich auf den Wettkampf einzustimmen bin ich bereits am Donnerstag angereist, manchen mag das früh erscheinen, aber für mich war das gerade richtig so. Donnerstag war dann auch einfach Ruhetag. Am Freitag kamen dann Freunde aus meinem Verein nach und nach dem Briefing sind wir zum See gefahren und eine Runde Schwimmen gewesen. Abends gab es die obligatorischen Nudeln mit Tomatensoße.

Samstag bin ich dann noch ein Stündchen Rad gefahren und 20 Minuten gelaufen. Die Beine haben sich schon sehr müde angefühlt, aber wie soll das auch nach quasi zwei Ruhetagen sonst sein. Danach mussten die Taschen/Wechselbeutel gepackt werden und das Rad rennfertig gemacht werden und es ging zum Check-in. So ganz perfekt war meine Vorbereitung allerdings nicht, denn ich hatte nicht genügend Gele mit. Ich hatte darauf gehofft auf der EXPO einkaufen zu gehen. Allerdings gab es dort nicht meine gewünschte Sorte. Zum Glück konnte ich noch jemanden bei Radsport Ganser in Stolberg vorbei schicken und die restlichen Gele meiner bevorzugten Sorte aufkaufen lassen, so dass meine Wettkampfverpflegung gesichert war. Ich bin allerdings wohl ein paar Leuten damit auf die Nerven gegangen, ob ich denn wohl noch rechtzeitig die Gele bekommen würde 😉 Demnächst sorge ich besser vor.

Also, wie gesagt, am Samstag Mittag sind wir dann einchecken gefahren. Hier haben wir schon den ein oder anderen Profi gesehen. Auch irgendwie immer wieder toll. Immer wieder ein komisches Gefühl sein Rad und die Sachen abzugeben…da kommt schon ein wenig Nervosität auf. Auf dem Rückweg bin ich dann noch meine Gele abholen gefahren 🙂 (Vielen Dank Jörg, Markus und Olivier!!!).

Am Abend gab es dann noch mal Nudeln. Nachdem ich dann den Rest für den Wettkampftag bereit gelegt und die Verpflegung gepackt habe bin ich schon um 20.00 Uhr ins Bett gegangen. Die Nächte zuvor habe ich jetzt nicht unbedingt viel geschlafen, jeweils nur vier Stunden, so dass ich mir schon ein wenig Sorgen gemacht habe. Doch bis auf eine kurze Unterbrechung um 22.00 Uhr habe ich diesmal bis 3.45 Uhr durchgeschlafen. Dann klingelte der Wecker.  Ab ins Bad, umziehen und Frühstück. Abfahrt für mich war dann um 4.15 Uhr, zunächst zu Olivier und Oli und mit denen dann zum Langerer Waldsee. Auf dem Weg zur Wechselzone habe ich dann noch jede vorhandene Örtlichkeit aufgesucht 😉

In der Wechselzone angekommen wurde erst mal das Rad gecheckt, aufgepumpt und die Verpfelgung angebracht. Nicht viel was zu machen war, aber die Zeit vergeht schnell. Die Schlangen vor den Dixies wurden länger und länger und die Zeit immer weniger. Zu meinem Glück habe ich aber noch Dixies ohne lange Schlange gefunden, so dass ich vollkommen erleichtert in meinen Neo steigen konnte.

Mein Start war um 6.45 Uhr, zusammen mit den Profis und einigen anderen Altersklassen-Athleten. Hierüber war ich sehr froh, so konnte ich dem großen Gedränge im Wasser etwas entgehen. Hier habe ich gerne ein paar Meter mehr in Kauf genommen und bin ganz an der Seite gestartet. Auf der ersten Runde habe ich mir noch etwas schwer getan, bin aber auf einen nach dem anderen aufgeschwommen. Der Landgang hat erstaunlich gut geklappt und auf der zweiten runde habe ich dann auch schnell meinen Rhythmus gefunden und konnte mich von Füßen zu Füßen hangeln. Mit der Schwimmzeit war ich schon mal zufrieden so dass der Weg hoch zur Wechselzone sich viel leichter angefühlt hat 🙂

Ab ging es auf’s Rad. Darauf habe ich mich schon riesig gefreut, denn es würden jede Menge Freunde an der Strecke sein. Viele waren schon beim Schwimmen da, doch das bekommt man dort nicht so wirklich mit. Auf dem Rad habe ich dann auch gleich einen guten Tritt gefunden, hatte allerdings Respekt, denn ich habe schon früh andere Athleten überholt, aber der Blick auf mein SRM zeigte, ich liege voll im Plan und überzocke nicht. also habe ich weiter meinen Beinen vertraut. Die erste Runde lief wirklich super!! Und erstes Mal Heartbreak-Hill war fantastisch. Nicht ganz so wie Solarer Berg, aber es kam schon nah dran. Habe mich riesig gefreut dort Björn von STAPS zu sehen und direkt mal abgeklatscht. Und auch die anderen, Tobi und Martin. Kurze Rückmeldung an mich, dass ich gut im Rennen lag. Wo wusste ich noch nicht, aber das war mir auch egal, ich wollte mein Rennen machen. Zu Beginn der zweiten Runde kam dann das große Erwachen: Auf einem Teil der Radstrecke in der Stadt konnten die Autos parallel fahren, die Spuren sind hier deutlich sichtbar getrennt gewesen, allerdings wohl nicht für alle. Eines der Autos fuhr an mir vorbei und bog plötzlich ab, quer über die Radstrecke ca. 5 m vor mir. Zu spät… Irgendwie habe ich noch die Bremsen zu fassen bekommen, habe mich aber natürlich nicht ganz runter gebremst bekommen. Ausweichen war ja jetzt auch nicht: links noch mehr Autos, rechts der Bürgersteig. So kam es zu einem Zusammenstoß zwischen dem Auto und meinem Rad und mir, ich bin über den Lenker gegangen und lag platt auf der Straße. In so einer Situation verliert man da komplett das Gefühle für alles, ich glaube ich habe mich relativ rasch wieder aufgerappelt, kurzer Body- und Radcheck und weiter ging’s. Der Typ hatte nicht die Anstalten anzuhalten…aber das Auto wird einen Schaden davongetragen haben 😉 Es dauerte eine Zeitlang bis ich wieder meinen tritt gefunden hatte. dann bekam ich starke Kopfschmerzen und dann macht man sich ja schon so seine Gedanken ob denn nun nichts schlimmeres passiert ist.  Erstaunlich fand ich auch wie gut mich der Zeitfahrhelm geschützt hat. Auf der zweiten Runde war ich dann etwas sparsamer unterwegs, ich sollte mich etwas für’s Laufen schonen und ich dachte mir, dass ist bestimmt nicht schlecht.

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So bin ich dann als ca. 10. Frau auf die Laufstrecke gestartet und es lief sich richtig gut an. Ich habe mich sooo runterbremsen müssen. O.k. vielleicht war ich nicht konsequent genug und es hat sich am Ender gerecht, aber ich glaube es war mehr dem Sturz zu schulden. Nach etwa der ersten Runde setzten starke Schmerzen ein. Jeder Schritt hat in meiner Schulter weh getan, ich konnte die Arme nicht richtig mitnehmen. Natürlich habe ich versucht das auszublenden und mich einfach auf meine Beine zu konzentrieren, aber das ging irgendwie nicht, der Schmerz war stärker.

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So habe ich am Ende leider nicht ganz meine Zielzeit unterboten, aber die 9:33:25 kann sich trotzdem sehen lassen 🙂 Damit habe ich nicht nur meine AK gewonnen, sondern bin auch schnellste aller Agegrouperinnen gewesen 🙂 Und ich habe den Zieleinlauf so richtig genossen 🙂

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Jetzt kommt Hawaii!!! 🙂

 

Vielen vielen lieben Dank an alle die mich auf dem Weg unterstützt haben und an alle die an der Strecke waren, und auch DANKE an diejenigen die nicht an der Strecke waren und trotzdem an mich gedacht haben! Ohne all die Unterstützung an der Strecke wäre das alles nur halb so schön gewesen 🙂

 

 

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