Bist du noch müde oder schläfst du schon? So in etwas habe ich mich jeden Tag gefühlt. Dass ich mir das anders vorgestellt habe könnt ihr euch sicherlich denken. Man kennt ja auch meistens nur die guten und tollen Geschichten, dass die Sportlerinnen anfangs gar nciht gemerkt haben dass sie schwanger sind, normal oder mehr und besser denn ja trainiert haben und sogar neue Rekorde und ungalubliche Siege errungen haben. Bei mir lief das etwas anders und damit musste ich dann erst mal zurecht kommen. Da lag mir der Satz nahe, den ich schon so oft meinen Patienten und Sportlern mit auf den Weg gegeben habe: „Jeder Mensch ist anders und vieles ist normal.“
Aber zurück zum Anfang: „Bist du noch müde oder schläfst du schon?“
So in etwa habe ich mich ab Woche vier oder fünf gefühlt. Anfangs war ich noch fit, ich hatte meinen Trainigsplan und konnte gut Form aufbauen, dann kam, wie schon so oft über den Winter eine nächste Erkältung und ich konnte erst mal wieder keinen Sport machen. Als ich dann wieder anfing zu trainieren war alles irgendwie anders als vorher, trotz nur einwöchiger Pause. Das Laufen fiel mir irrsinnig schwer. So habe ich mich noch nie zuvor gefühlt. Mein Körper war einfach schwer, ließ sich nicht auf Touren bringen, ein Tempo von 6min/km bekam ich normalerweise nur gehend hin, jetzt lief ich es, und trotzdem war ich außer Puste. So lief ich eher schleichend als fliegend doch immerhin 120 km in Woche 4. aber woher kam dieser plötzliche Leistungseinbruch? Da mir das alles nicht so ganz normal vorkam und ich mich schon gefragt habe ob ich mir evtl. EBV eingefangen oder die Erkältung verschleppt habe, wollte ich das näher abklären lassen. Freitags auf dem Weg nach Hause überkam mich dann aber ein Heißhunger auf Süsses, den ich so gar nicht von mir kenne, und so beschloss ich zunächst mal einen anderen Test zu machen. Und siehe da, der war positiv 😉
Knapp eine Woche später bemerkte ich schon wieder erste Erkältungssymptome und fuhr das Training direkt wieder zurück. Leider war es diesmal eine sehr hartnäckige Erkältung und zu allem Übel entwickelte ich noch eine Kieferhöhlenentzündung. Alles in allem kam ich diesmal auf mehr als drei Wochen am Stück ohne Sport. Die ersten beiden Wochen war mir auch gar nicht danach mich großartig zu bewegen, ich war einfach schon froh meine Wege im Alltag einigermaßen zurücklegen zu können und 2-3 Mal am Tag einen Spaziergang zu machen. Ab der dritten Woche ging es langsam wieder bergauf und ich konnte auch wieder weniger schnaufend gehen.
Bei mir machte sich die Schwangerschaft eben in der deutlich erhöhten Infektanfälligkeit und in einem deutlichen Leistungsknick in den ersten Wochen bemerkbar. Hinzu kam eine unglaubliche Müdigkeit. Ich hätte einfach Tag und Nacht schlafen können.
Ob das besser wurde und wie ich wieder ins Training gefunden habe könnt ihr beim nächsten Mal lesen.
Eure Astrid